Mittwoch, 31. August 2011

Me made Mittwoch Nr. 13



Heute bin ich mal wieder klassisch unterwegs: alte Bluse und Lieblingsbermudas.
Diese Bluse ist zwar nicht ganz so alt wie die Carina-Bluse, die ich euch vor der Sommerpause gezeigt habe, aber sie hat auch schon 15 Jahre auf dem Buckel und ich ziehe sie immer noch gerne an.
Der Schnitt stammt aus Bonnie 2/96. Wer kennt Bonnie?


Bonnie war die Nachfolgerin von Carina. Bonnie hatte aber nur eine ganz kurze Lebensdauer, ich glaube, es gab tatsächlich nur vier Ausgaben (Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter (?) 1996). Bonnie reichte zwar lange nicht an die gute alte Carina ran, war aber ganz nett. Abgelöst wurde Bonnie dann von burda easy fashion.
Der Stoff stammt von Bornstein. Kennt noch jemand Bornstein? 
Nein, jetzt nicht ausufern. Bornstein gibt es jedenfalls auch nicht mehr.



Ob die anderen MMM-Damen nach der Sommerpause auch so nostalgisch sind? >klick<

Julia

Sonntag, 28. August 2011

Stricken für Faule


Kann man das glauben? Ich habe ein Puppenjäckchen gestrickt und nach dem Zusammennähen war es doch ein, zwar figurbetontes, aber 1a passendes Kurzjäckchen für Frauen.
Klingt nach Zauberei. War´s ich, die gezaubert hat oder das Drops Cotton-Viscose-Garn oder Kim Hargreaves?


Das Wunderjäckchen heißt Jen und die Anleitung findet sich in Kim Hargreaves „Precious“. Ein wunderschönes Buch aus dem ich zwei Modelle gerade stricke und mindestens zwei weitere plane zu stricken.
Laut Anleitung sollte Jen aus sechs Knäuel Rowan Bamboo Soft gestrickt werden. 
Ich alter Geizkragen habe mich aber statt dessen lieber im SSV mit sechs Knäuel Drops Cotton-Viscose eingedeckt und so gut 3 Euro pro Knäuel weniger bezahlt als für das Rowan Garn.
Als ich mit dem Stricken beginnen wollte, las ich, dass Bamboo Soft sich nach dem Dämpfen weite und die Anleitung darauf abgestimmt sei. 
Mein erster Gedanke: „Habe ich am falschen Ende gespart?“ 
Mein zweiter: „Ich stricke einfach drauf los –ohne Maschenprobe, die sagt ja dann eh´nichts aus.“
Skepsis während des Strickens, so kleine Teile, so dicht beieinander liegende Knöpflöcher, so so kleine Ärmel und uups, nicht mal vier Knäuel verstrickt und fertig.
Was dann geschah war Zauberei: Spannen, kurz Dampf ablassen, zusammennähen, Bündchen stricken. Passt.


Wer Jen gerne nachstricken will, ich hätte da noch zwei Knäuel  Drops Cotton-Viscose abzugeben...

Julia

PS: Dank Eva und Catherine bin ich auf diese Hargreaves Bücher aufmerksam geworden. Und jetzt, ich glaube, ich brauche sie alle...

Samstag, 27. August 2011

Auftragsarbeit


Achtung: Für Freunde der gepflegten Blogunterhaltung, die gerne auch in einer zauberhaften Bilderflut schwelgen, ist dieser Post nichts, denn Meister Pfriem meldet sich zu Wort:

Was ist Dummheit? Wenn man den gleichen Fehler zweimal macht. Was ist es dann, wenn man den gleichen Fehler ein viertes Mal macht?

Nach diversen Erfahrungen, die ich schon mit „Taschen nach Wunsch“ gemacht habe, hatte ich mir eigentlich geschworen, nie wieder eine Tasche speziell nach Kundenwünschen anzufertigen. Als Mahnmal habe ich sogar eine gescheiterte Auftragsarbeit in meiner Werkstatt hängen.
Nun aber konkret: Was ist so schlimm an Auftragsarbeiten?
Es gibt Auftragsarbeiten, die gar nicht so übel sind, wenn man relativ frei bei der Ausführung ist. Das sind Aufträge wie:

-       „Hier ist mein Abendkleid, nähen  Sie bitte ein passendes Täschchen dazu.“
-       „Hier ist ein alter Polsterstoff, bitte fertigen Sie daraus eine Handtasche.“

Schlimm sind die Aufträge, bei denen die Kundin komplett mitbestimmen will:
Aus diesem Motiv soll mit diesem Stoff, diesen Henkeln in dieser Form eine Tasche in der Größe xy entstehen.

Was ist denn daran schlimm? Das sind doch klare Ansagen, ein ganz konkreter Auftrag.
Nein, ich lege eine überhebliche Arroganz an den Tag, die ich mir erlauben kann, da ich finanziell nicht von meinem Hobby abhängig bin (und es bei meinem „Lohn“ auch gar nicht sein könnte).
Wenn ich einen Stoff oder ein Motiv sehe, weiß ich meistens gleich, welchen Schnitt, welche Farbe, welche Größe... ich verwende. Motiv oder Stoff flüstern mir das ein. Es ist zwar nicht immer so, dass ich jedes Mal von der Muse geküsst werde, aber ich habe einfach schon recht viele Taschen genäht und weiß, was zusammen harmoniert und funktioniert.
Bei diesem Auftrag sollte ich ein Stickbild in eine Tasche integrieren. 


Ich lehnte ihn zunächst ab, aber die Dame, eine gute Kundin, konnte mich dann doch überreden. Sie hätte diese Stickbild von einer Freundin bekommen. Diese hat daran recht lange gestickt, aber die Kundin könne dieses Bild (verständlicherweise) aus geschmacklichen Gründen nicht in ihre Wohnung hängen, sie möchte aber dennoch die Arbeit der Freundin würdigen und bitte mich daher, daraus eine Tasche zu nähen. 
So weit, so gut. Ich sah das Bild und sah gleich die Tasche, die daraus werden könnte. 
Die Kundin hatte aber eine ganz andere Vision. 
Kunde ist König und so musste die Tasche natürlich eine andere werden.
Was ist schlimm? Schlimm ist, dass ich keine Lust habe, etwas zu nähen, von dem ich nicht überzeugt bin. Ich schiebe das dann vor mir her, verbiete mir aber gleichzeitig was anderes zu nähen, da mir noch der Auftrag im Nacken sitzt. =Nicht-Nähfrust + Zeitverlust.
Endlich aufgerafft und mit dem Zuschneiden begonnen, schleichen sich ungute Gefühle ein:
Bin ich hier ein Taschensklave? Gekränkt und eingeschränkt in meiner künstlerischen Freiheit wird meine Werkstatt zum Puff, in dem ich Dinge gegen Bezahlung schaffen muss, die ich nicht will...
Bevor das Reinsteigern noch politisch unkorrekter wird, stoppe ich hier lieber mit meinem Wohlstandsgeseiere und zeige euch lieber das Corpus delicti:


Was ein peppiges kleines Handtäschchen hätte werden können, hängt hier als großes unförmiges Ungetüm, das nicht weiß, ob es eine Einkaufstasche, eine ungeeignete Badetasche oder eine lapperige Laptoptasche sein soll.

Meister Pfriem


PS: Befreit nun von diesem Katzenjoch, kann ich nun endlich wieder mit Freude an die Maschine. Hurra!

Donnerstag, 18. August 2011

Vogue 1136



Ich hab`s getan, ich habe mein erstes (tragbares) Kleid nach einem Vintage-Schnittmuster genäht. Zwar nicht nach einem Original, sondern nach einem Reprint von 1945.


Meine Ausführung trifft zwar nicht den originalen Charakter des Schnittes wie man ihn auf der Packung sehen kann. Doch funktioniert dieses elegante Kostümkleid meiner Meinung nach auch als einfaches geblümtes Sommerkleid.


Ich habe mich ein bisschen geärgert, dass ich etwas zu voreilig das Kleid kürzer zugeschnitten habe, denn der Schnitt funktioniert, denke ich, besser in der (ursprünglich) längeren Form, auch bei kleinen Frauen. Die Falten im rückwärtigen Rockteil, die ich ebenso schön wie praktisch finde, kämen dann besser zu Geltung und die Proportionen wären stimmiger.


Ich hatte erst Hemmungen, mir einen so teueren Einzelschnitt zu leisten, doch hier haben sich die Ausgaben gelohnt. Ich werde mir das Kleid bestimmt noch als einfarbiges Kostümkleid mit Jacke nähen und auch nochmal als Kleid, aber dann länger.
Die Passform ist gut. Ich war aufgrund der Maßtabelle erst etwas skeptisch, da diese so gar nicht mit meinen Maßen übereinstimmte. 
Ich nähte daher das Oberteil des Kleides erst mal zur Probe in Gr. 10. 
Es wurde viel zu weit. Laut der Angaben auf dem Schnitt war dies auch zu erwarten, von der Maßtabelle ausgehend, hätte es mir zu eng sein müssen. Daraufhin habe ich das Kleid in Gr. 8 genäht –ohne Änderungen und es passt.

Daher meine Frage an die erfahrenen Vogue-Näherinnen:

Fallen Vogue-Schnitte größer aus, als die Maßtabelle vorgibt oder ist dies ein Einzelfall?
Wenn ja, gilt das dann auch bei Butterick und McCall-Schnitten? Denn diese Schnitte werden ja alle von derselben Firma produziert.

Ach ja, mein voreiliges Kürzen des Kleides geschah mit einem Hintergedanken. Ich fand den kleingeblümten Stoff, den ich auf dem Stoffmarkt bei den Stofftanten erworben habe, sehr schön auch für Kinder.



Ich wollte hier die letzte Chance nutzen, mal mit meiner Kleinen im Partnerlook zu gehen.


Bald ist sie definitiv zu alt für diese Art von Kleidchen und Pumphose (Schnitt 134 aus burda 07/08) und Partnerlook wird ja auch irgendwann mal peinlich...

Julia

Montag, 15. August 2011

Strickprojekte


An wie vielen Strickprojekten darf man gleichzeitig arbeiten?
Meine Schwester meint an zweien, vielleicht dreien.
Ich habe momentan vier.


Andererseits braucht man neben einem Strickzeug mit kompliziertem Muster, eines mit einfachem für nebenher.
An heißen Sommertagen mag ich nichts flauschiges wolliges stricken, da brauche ich ein glattes unschwitziges Garn.
Tagsüber im Garten oder auf dem Spielplatz bevorzuge ich dunkle Garne, abends möchte ich mir die Augen nicht verderben und stricke besser mit hellen Farben.
Zusammengefasst heißt das:
-       Ein dunkles glattes Strickzeug für heiße Tage.
-       Ein dunkles flauschiges Strickzeug für die diesjährigen „herbstlichen“ Tage.
-       Ein helles glattes Strickzeug für Sommerabende.
-       Ein helles flauschiges Strickzeug für kühle Abende.
Wenn eines dieser Strickprojekte ein kompliziertes Muster hat, ist ein einfaches Pendant notwendig. 

Laut meiner Rechnung braucht man also mindestens vier bis acht Strickprojekte gleichzeitig, um für die gängigen Situationen gewappnet zu sein.

Wie seht ihr das so?

Julia

Donnerstag, 11. August 2011

Eine Kniedecke


Ich hatte von einer Freundin, die für längere Zeit ins Ausland ging, Wolle und einen angefangenen Pullover vererbt bekommen.
Ich habe hier schon darüber berichtet, was aus dem Strickwerk entstanden ist.
Wolle war noch übrig. Glattes relativ dickes (85m/50g) Baumwollgarn mit leichtem Glanz. Da ich nichts verkommen lassen möchte, dachte ich, dass sich solche Reste zum Häkeln eignen. 


Häkeln?
Das muss der Einfluss des www. sein, denn meine Häkelkarriere hatte ich doch eigentlich mit Filethäkelei in der fünften Klasse beendet.
Im Internet fand ich dann auch eine, für die Garnstärke geeignete, Anleitung für eine Decke. Allerdings war absehbar, dass das Material nicht ausreichen würde. Ein Blick auf die Banderole des Garns genügt, denke ich, um festzustellen, dass diese Wolle sicherlich nicht mehr im Handel ist.


Naja, dann wird die Decke halt` kleiner oder es werden Kissen.
Während des Häkelns schwankte ich zwischen den Gefühlen:

„Häkeln ist doch ganz spaßig und hübsch werden die Vierecke.“
„Häkeln? Stricken macht mir da mehr Spaß.“
„Schön, wieviel Wolle schon weggehäkelt ist, die Vorräte bauen sich ja schnell ab.“
„Oh je! Jetzt ist fast nichts mehr von der Wolle da. Was soll ich mit so einem Winzteil?“

Eine Knie- oder Kinderdecke ist es letztendlich geworden.


Ich als ungeübte Häkelerin habe dafür schon recht lange gebraucht.



Falls ich mich irgendwann entschließen sollte, mich an eine „richtige“ Decke zu wagen, verwende ich auf jeden Fall dünneres Garn. 
Die Kniedecke, obwohl so klein, wiegt nämlich schon einiges. In Originalgröße ( 80 x 144 cm) würde die Decke laut Materialangabe 1,7kg wiegen. 
Nichts für´s schnelle Drüberschmeissen!

Julia

Donnerstag, 4. August 2011

Nähen für den (die) Liebsten


Alle werden mehr oder weniger großzügig benäht, doch wer wird  auch nähtechnisch stets vernachlässigt?
Der Ehemann.
Dabei herrscht gerade bei ihm Shirt- und Hosenmangel und auch schon lange der Wunsch, mal wieder was geschneidert zu bekommen.
Ein Poloshirt nach burda  04/2007 Modell 130 sollte es werden, nichts Kompliziertes, was schnelles für Zwischenrein. 


Weit gefehlt!
Zum einen dank burda, zum anderen wegen meiner Stoffwahl.
Poloverschlüsse habe ich schon genäht. Eigentlich sollte das kein Problem sein, doch diese burda-Anleitung...
Entweder war ich zu doof oder die burda oder beide. Das Schlamassel endete mit „Briefmarken-Pfusch“ am Verschluss.


Nächstes Ärgernis: der Kragen mit Steg. 
Keine Ahnung wie viele Kragen mit Steg ich schon genäht habe – wenige waren es nicht. 
Leider wählte ich für den Kragen nicht Popeline wie von burda empfohlen, sondern einen relativ weichen Interlockjersey. 
Der Kragen samt Steg wird unter anderem durch sichtbares Absteppen außen am Shirt befestigt. 
Leider sehen Steppnähte auf diesem Jersey sehr bescheiden aus, auch die Einlage hilft da nicht. Die Stiche versinken einfach im Stoff, was ein sehr unschönes Bild abgibt. 
Also beschloss ich den eingeschlagenen Steg per Hand unsichtbar an den Halsausschnitt zu nähen – eine meiner Lieblingsbeschäftigungen! Grumpf! 


Ich vergaß zu erwähnen, dass bei diesem verpfuschten Shirt schon beim Zuschneiden der Wurm drin war. „Saumblenden“ waren nämlich nicht vorgesehen.


Von den Stoffen, die übrigens beide aus Sanetta-Überraschungstüten stammen, war noch ein Rest übrig. 
Daraus nähte ich dann ein Poloshirt für meinen Sohn, nach einem bewährten Ottobre-Schnitt (Modell 24 aus 01/09).




Komischerweise ohne Probleme beim Ausschnitt, beim Saum, beim Kragen...




Das nächste (Polo)Shirt für meinen Mann wird nach einem Kinderschnitt aus Ottobre genäht- oder es gibt das fünfte Föhr.

Julia

Montag, 1. August 2011

Klitzekleines Kleid


Hurra! Seit Freitagnacht bin ich (richtige) Tante. 
Während wir ein verregnetes Wochenende im Fichtelgebirge verbrachten, hatte es die Kleine sehr eilig schon auf die Welt zu kommen. Neugierig auf die Süße verbanden wir unsere Heimreise gleich mit dem Antrittsbesuch.


Das eigentliche Geschenk hatten wir da natürlich nicht dabei, daher geht das Kleidchen nun auf die Reise.
Die Schnittmuster sind aus Ottobre 3/2007, beide Baumwollstoffe von Buttinette. 
Der bestickte Batist für die Pumphose war in einem Restepaket, den geblümten gab es als Meterware.



Nachdem nun endlich wieder sommerliche Temperaturen herrschen, kann sich meine Nichte nun gleich fein machen!

Julia