Sonntag, 17. Juli 2016

Partnerlook auf Wunsch

Ich versuche ja in letzter Zeit, dass ich beim Nähen keine Reste produziere. Dadurch bekommt meine Tochter öfter aus demselben Stoff, der für mich ein Kleid wurde, ein T-Shirt oder wir haben beide Blusen im gleichen Stoff .... 
Mein Mann äußerte daraufhin den Wunsch, das er auch gerne mal im Partnerlook sein möchte und nachdem er sich momentan nicht für florales Dessin erwärmen kann dachte ich, das einfachste ist, der Partnerlook ist zwischen Vater und Sohn.


Für meinen Sohn habe ich zwei sehr bewährte Schnitte verwendet. 


Das T-Shirt mit der Knopfleiste ist aus Ottobre 3/2016, ich habe diesen Schnitt schon 5mal genäht, dreimal mit und zweimal ohne die Knopfleiste. Der Schnitt ist recht körpernah geschnitten und eignet sich durch die verschiedenen Designmöglichkeiten auch gut zum Resteverwerten.



Der Hosenschnitt „Charles L.“  ist aus Ottobre 4/2014. Ich habe nach diesem Schnitt bestimmt schon sechs, sieben Hosen genäht (hier ist auch eine Version davon). 


Der Schlitz wird ohne Reißverschluss genäht und durch den Gummibund hinten sitzt die Hose gut. Besonders gefällt mir an diesem Schnitt, dass die hübschen Teilungsnähte die Resteverwertung optimal zulassen. Hier habe ich Reste von zwei meiner Jeans verwendet, sowie einen Cordstoff aus dem sich meine Mutter mal einen Rock genäht hat.







Die Schnitte, die ich bei meinem Mann verwendet habe, habe ich beide das erste mal umgesetzt. Daher sind beide Teile auch eher als Probeteile zu sehen. 


Ich bin mit dem Shirt optisch recht zufrieden, wenngleich es vielleicht etwas länger hätte sein können. Ich habe das Shirt nach dem Seamwork-Schnitt „Eugene“ genäht. Laut Maßtabelle ist mein Mann genau zwischen S und M. 
Ich meine, ein Henley-Shirt sollte etwas enger sitzen, daher habe ich mich für S entschieden. Ich finde allerdings nun, dass es ein Ticken weiter hätte sein können und wie gesagt, etwas länger. 
Mein größter Kritikpunkt am Schnittmuster ist allerdings die Anleitung und die Schnittführung bei der Knopfleiste. Der innere Rand am Beleg ist unversäubert und aufgrund der mangelnden Breite kann man nichts einschlagen. Der Knopfleistenstreifen müsste breiter zugeschnitten werden, damit man einschlagen kann, außerdem würde ich in einer anderen Reihenfolge den Schlitz arbeiten und auch den Schlitz gleich nach dem Schließen der Schulternähte machen. Es ist einfacher eine Knopfleiste zu arbeiten, wenn die Ärmel noch nicht eingesetzt und die Seitennähte noch offen sind. Hübsch an dieser Lösung beim Schlitz finde ich allerdings wie das Halsbündchen in die Knopfleiste eingeschwenkt wird. 
Ansonsten würde ich, was die Passform betrifft, meinem Mann eher wieder das „Strathcona Henley“ von Thread Theory nähen, vielleicht mit ein paar Variationen von Eugene, das zum Beispiel einen rückwärtigen „Zierbeleg“ hat, den ich ganz hübsch finde. Mal sehen.


Für die Hose habe ich die „Jutland Pants“ von Thread Theory ausprobiert. Ich hatte in meiner Werkstatt noch einen alten Denim mit Fischgratmuster entdeckt, diesen klassischen Stoff, aus dem früher die Arbeitsbekleidung hergestellt wurde. Zum Glück waren zwei Stoffstücke gleich und groß genug und ich konnte die Hose daraus zuschneiden. Der Stoff lag nämlich nur 85cm breit, zu schmal um daraus doppelt liegend das rückwärtige Hosenbein zuschneiden zu können.
Die Hose passt meinem Mann zwar am Bund, aber ich finde den Schnitt insgesamt für ihn zu weit. Thread Theory hat als Hosenschnitt noch die „Jedediah Pants“, die sind schmaler geschnitten, ich denke, bei der nächsten Hose für meinen Mann, probiere ich mal diesen Schnitt aus.

Julia

8 Kommentare:

  1. Klasse. Das Duo im Partnerlook.
    Für noch jüngere Kinder ist es noch einfach zu nähen, die meinigen als sie älter wurden hatten sehr konkrete Vorstellungen - kleiner zwar auch - aber später halt schwarzes Top nix drauf. Grauer Pulli ohne was.

    Was mir beim Shirt von M. auffällt, vielleicht ist auch das Halsbündchen etwas zu sehr gedehnt angenäht, und zieht so nach oben.
    Hatte ich kürzlich, als ich T. ein Shirt genäht habe, dass es am Armloch so nach oben zog. Der Versuch war, neues Halsbündchen annähen, etwas länger. Und siehe da, es war wirklich besser.

    Und ich jammere immer über mangelnde Herrenschnitte, dabei gibt es welche, nur seh ich sie nicht.
    Hosen für den Mann übe ich erst, wenn es bei mir klappt mit Hosen.
    lg monika

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Tipp. Ich hatte das vorgesehene Schnittteil verwendet, aber da dieser Baumwolljersey nur bedingt dehnbar ist, kann das durchaus daran liegen. Der Stoff hatte mich eh beim nähen geärgert, so dunkel und dann dauernd einrollend. Ich wollte demnächst mal ein paar LMV - Schnitte für M. ausprobieren.

      Löschen
  2. Ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen.
    Zwei komplette Outfits genäht...wow.
    Richtig klasse ist die Ottobre-Jeans - schaut aus wie eine richtige Arbeiterhose.
    Schade, dass die Thread Theory nicht so zusagt, aber bei Manuel bin ich über die weitere Jutland sehr dankbar. Gespannt bin ich auf das Henley...aber diesen Monat? Puh...
    Deine lieben können sich glücklich schätzen :)
    Liebe Grüße,
    Sandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, da war ich fleißig und selbstlos, ich sonne mich sehr darin und gebe dir ein paar Strahlen ab. ;)

      Löschen
  3. Die Jutland ist deutlich weiter als die Jedidiah. Darum näht Burkhard die. Die Jedediah ist ihm zu schmal, müsste für dich also genau das richtige sein. Der Seamwork Schnitt wurde hier auch getestet, allerdings ohne Knopfleiste. Der fällt deutlich üppiger aus, als das Shirt von Thread Theory. Viel Erfolg beim nächsten Versuch.
    LG,
    Claudia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das Strathcona nähe ich auch immer in M, daher hatte ich mich hier für S entschieden, denke aber, dass es ohne Knopfleiste auch weiter sein darf.
      Ich probiere auf jeden Fall mal die Jedediah aus, ich habe noch dickere graue Popeline entdeckt, das sollte gehen.

      Löschen
  4. Schöne Kombi für deine Männer. Ich habe kürzlich zum ersten Mal Jedidiah genäht und kann sie sehr empfehlen. LG Carola

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Julia, du warst ja wieder fleißig, da kann ich nur staunen. Sehr schöne Partnerlooks. Ich wollte dir eine email schreiben, finde leider deine Adresse nicht, magst sie mir schicken :).
    strickprinzessin@gmail.com
    lG Melanie

    AntwortenLöschen