Achtung, es könnt ein Angeber- und Motzbeitrag folgen, der
wieder das Wetter nicht außer Acht lassen kann.
Trachtenkniestrümpfe stricken ist ein Plan, den ich schon
lange verfolge, mich aber noch nie an die Umsetzung gewagt habe.
Kürzere Socken habe ich schon einige gestrickt. Vor gut 15
Jahren hatte ich mal eine recht intensive Sockenstrickphase, die Ergebnisse aus
dieser Zeiten halten mir und einigen Familienmitgliedern bis heute die Füße
warm.
Auf dem Foto sind einige Socken aus dieser Zeit (die ersten
die mir entgegen gefallen sind).
Das kleine Söckchen ist Teil des letzten Paar Sockens, das
ich gestrickt habe. Es sollte eigentlich für meine Tochter sein, war aber nie
was anderes als ein Puppenstrumpfpaar.
Nun haben wir aus einer Twitterrunde heraus, beschlossen
Trachtenkniestrümpfe zu stricken, für mich der entscheidende Anstoß, mich
endlich mal daran zu wagen.
Das Wetter tut hier sein übriges dazu. Der Dauerregen macht
mich nicht nur übellaunig, sondern beunruhigt mich auch nach unserem letzten
Starkregenunglück.
Der Main hat Hochwasser und der Bach rauscht, ist groß und
braun.
Stricken beruhigt mich in solchen Situationen mehr als Nähen
und hält ich davon ab, alle fünf
Minuten zum Bach zu rennen (wobei wir gerade schon wieder Gestrüpp entfernen
mussten, damit sich´s nicht staut).
So ist es also nicht verwunderlich, dass ich bereits einen
langen Kniestrumpf fertig habe.
Ich hatte mich für den Anfang mal für ein einfaches
Drops-Modell (Eleonora) entschieden.
Sowohl Modell- als auch Wollauswahl kommen ganz gut hin. Nun
muss ich mich nur noch durch den langweiligen zweiten Strumpf kämpfen und bin
dann bereit für meine weiteren Pläne.
Wolle ist zunächst noch ausreichend da, vieles aus meiner
Sockenstrickphase und dann halt so Schnäppchen, die sich über die Jahre
angesammelt haben und an denen ich ja nie vorbei komme.
Als nächstes Projekt habe ich mir dann zwei Modelle aus dem
Verena Sonderheft „in 80 Socken um die Welt“ vorgenommen. Die
Schwarzwald-Kniestrümpfe und die bayerischen Wadl-Strümpfe. Vermutlich auch in
dieser Reihenfolge.
Dann, nach Beendigung der Wadl-Strümpfe werde ich mich
bestimmt reif genug fühlen, um mich an echte traditionelle alpenländische
Strickkunst zu wagen.
Diese Bücher habe ich mir vor zig Jahren mal gekauft und sie
waren auch der Grund dafür, mir überhaupt Trachtenstrümpfe stricken zu wollen.
Die Strickanleitungen in diesen Büchern sind eher dürftig,
sie zielen eher darauf ab, sich anhand von Musterbändern und Strümpfen aus
Museen und Erbschaften, selbst Strümpfe zusammen zu stellen.
Einzelne Strümpfe kann man auch nachstricken.
Allerdings
wurden diese Strümpfe mit dünner Strumpfwolle (3fach-Garne) und dünnem
Baumwollgarn gestrickt.
Nadelspiele der Stärken 1,25, 1,5 und 2 habe ich mir für die
Verwirklichung meines Planes schon besorgt, ich meine es also (zumindest
momentan) ernst!
Aber Eile mit Weile, Entspannungsstricken ist angesagt, ein
Strumpf nach dem anderen.
Julia
PS: Heute ist der letzte Tag vom Me-Made-May, diesmal
Thementag „rot“. Da ziehe ich doch gerne wieder einen meiner Lieblingsröcke an
(roter Ginger).