Sonntag, 28. April 2013

Himmelfahrtskommando Teil 4 (Lagebesprechung)


Die Lage- wie sollte sie für Meister Pfriem, den Obernörgler per se, anders sein als unzufriedenstellend.
Die Jacke ist weitestgehend fertig, einige Handnähte, Knopfloch und Knopf und das finale Bügeln fehlen noch.
Soweit, nun aber zu den Kritikpunkten:


1. Mea culpa: beim Nähen des Reverskragens lies ich es wohl an der nötigen Sorgfältigkeit fehlen. Bei diesem Schritt starrte ich gebannt auf eine Folge „The Great British Sewing Bee“. Sah mich schon in diesem fantastischen Raum die wunderschönsten Kleidungsstücke anfertigen um anschließend von der Queen persönlich das Siegerkrönchen aufgesetzt bekommen, da war´s passiert: Irgendwelche Fältchen reingenäht, irgendwie komisch gendehnt und schupps war da ein Problem mit dem linken Revers. Nach einer exzessiven Bügelkur an meiner Dampfbügelstation habe ich es einigermaßen wieder hingemurkst, nicht wirklich gut und außerdem mit Bügelspur an der Spitze. Ich werden wohl immer einen Scghal oder die Haare offen zu Jacke tragen müssen.



2. Schößchen/ Schnittmuster: Das Schößchenproblem hatte ich ja schon bei der Schnittvorstellung deklariert. Hier stört mich das Arrangement. Wo soll der Stoff wie fallen? Wo soll er hin? Muss ich beim Tragen ständig das Schößchen richten? Und wenn ja, wie? Unschönerweise schaut nämlich ab und an das Futter hervor. Was mich nun nicht wirklich wundert, sondern schon zu befürchten war, denn laut Schnitt sind Futter und Oberstoff gleich lang. Ich hatte natürlich keine Lust das Futter kürzer und die Oberjacke länger zu zuschneiden, da ich schon ein Gefrickel wegen des ausgestellten Schößchens auf mich zukommen sah. Ich weiss auch nicht, ob ich es überhaupt zufrieden stellend hingekriegt hätte. Nun hab´ich halt den Salat und das Futter zeigt sich, wenn es will.



Richtige Lust habe ich momentan nicht die Jacke fertig zu stellen, denn ich weiss nicht, ob ich sie überhaupt anziehen mag.

Hier findet ihr die übrigen Teilnehmerinnen des Sew-Alongs, die hoffentlich positiver gesinnt sind.

Vielen Dank an Alex und Steffi für´s Organisieren!

Julia

Mittwoch, 24. April 2013

Me Made Mittwoch Nr. 66


Heute zeige ich euch ein Kleid, das ich im Februar genäht habe. Da hatte ich schon den Frühling herbei gesehnt und nähte mir drei kurzärmlige Kleider, die nun endlich zum Einsatz kommen können.
Bei diesem Kleid habe ich beim Zuschneiden und Nähen sicherlich mehr geflucht als genäht. Ich habe in diesem Post schon mal darüber geschrieben wie viel Spaß (! Ironie !) es macht, dünnere dehnbare und flutschige Baumwolljerseys zu verarbeiten und dass diese Wonne nur durch das Verarbeiten von dünneren noch dehnbareren und noch flutschigeren Viskosejerseys gesteigert werden kann.
Dieses Kleid habe ich aus eben einem solchen genäht. 
Gekauft im Angebot bei buttinette, weil mir der Stoff so gut gefiel (braungrundig und viele kleine Blümchen drauf) wissend ignorierend, was für ein Ungetüm ich mir da anlachte.
Strafe musste sein, also wurde der Stoff zeitnah verarbeitet.
Als Schnitt wählte ich McCall´s 5974. 
Eigentlich plante ich die Variante mit dem Wickeloberteil, aber der Stoff reichte nicht dafür, also die einfachere, laut Schnitt für jüngere Frauen eher geeignete Version, ohne Drapierungen.


Obwohl ich einen großen Esstisch habe, wurde das Zuschneiden zum Abenteuer, kaum kam eine genügend schwere Stoffmenge über die Tischkante, flutschte der Rest in Windeseile kaskadenförmig hinterher. Mit Hilfe des Rollschneiders, die Schere hätte durch das Lupfen den Stoff zu sehr verzogen, hat dann das Zuschneiden einigermaßen geklappt.
Freude kam anschließend wieder beim Lagern der Schnitteile auf, denn normalerweise halten hier dafür Stuhllehnen her.
Immer und immer wieder Aufheben.
Daher machte ich mich schnell ans Nähen und dachte mir, lieber schnell schnell zusammengenäht, der Stoff haut sonst wieder ab und leider wird es vermutlich nur ein Nachthemd. Aber die nähe ich eh immer zu selten, daher braucht mich das nicht grämen.
Das Ende vom Lied war, dass ich, als ich das Kleid das erste Mal anprobiert habe, sehr überrascht war. Rechnete ich doch damit, irgendein total unpassendes unförmiges Teil produziert zu haben. Doch oh Wunder: es passte und sah nicht mal ganz schlecht aus. Angenehm zu Tragen ist Viskosejersey sowieso, also was wollte ich mehr!
Zeit, sich mit dem nächsten Horrorstoff zu beschäftigen, dünner flutschiger Seidenjersey oder doch vielleicht lieber Webware. Die gibt´s ja auch in anregenden Qualitäten: dünne Seidenchiffons, stretchige Ausbrennerware oder klebrige Nappalederimitate....



So jetzt habe ich mich aber genug über „Lieblingsstoffe“ ausgelassen. Nun zu den wichtigen Ankündigungen:

1. Weitere MeMadeMittwoch-Teilnehmerinnen findet ihr heute, präsentiert von Lucy, zwei schicke Jacken zeigend, hier.

2. Tante Käthes Nähsalon aka Cat-und-Kascha hat nun eine neue Adresse. 
Wunderschöne Damenbekleidung und kluge Gedanke zu Politik und Gesellschaft findet ihr ab heute unter


Julia

Sonntag, 21. April 2013

Himmelfahrtskommando Teil 3 (Offensive!)


Heute zur Offensive ein Zwischenbericht. Ich habe mich am Freitag mit der Jacke beschäftigt und bin nun soweit, dass ich den Oberstoff der Jacke bis zum Unterkragen zusammengesetzt habe. 


Anprobiert habe ich eher halbherzig, der Büste passt es und wenn die Schulterpolster gemacht und eingesetzt sind, sitzt es bestimmt ganz gut.
Ist schließlich Himmelfahrtskommando zuviel Sicherheit mit dauernden Anpassen und Anprobieren ist hier fehl am Platze.
Das Futter habe ich bereits zugeschnitten. Im Lager war ein dunkeltürkis- / petrolfarbenes, das macht sich bestimmt ganz gut. 


Neben der Arbeit an meiner Himmelfahrtsjacke, war ich am Freitagnachmittag noch mit Hol- und Bringdiensten beschäftigt.
Daher gab es abends mal wieder nur Kohlrabigemüse. Sehr zum Leidwesen meiner Kinder.
Als kleine Entschädigung folgt nun ein fleischlastiger musikalisch-kulinarischer Genuss.




Wie es bei meinen Mitstreiterinnen beim Himmelfahrtkommando steht findet erfahrt ihr heute bei Alexandra.

Julia

Mittwoch, 17. April 2013

Me Made Mittwoch Nr. 65


Ich wage nun die Behauptung: Endlich richtig Frühling!
Seit dem Wochenende habe ich nun meinen Wollmantel gegen meinen neueren leichten Mantel getauscht.


Den Mantel habe ich nach einem Schnittmuster aus der Zeitschrift „meine Nähmode“ genäht. 
Der Schnitt Nr. 1-4 aus dem Heft 4/2012 entspricht dem Simplicity Einzelschnitt 2057. Er ist einfach zu Nähen, doch sollte man beachten, dass die Anleitungen in der „meine Nähmode“ im Vergleich zu den original Simplicity-Anleitungen leicht gekürzt sind. Aber mit ein bisschen Näherfahrung ist so ein Mantel auf jeden Fall machbar.


Ich habe für meinen Mantel einen glatten mittelschweren Jackenstoff (Popeline ähnlich) verwendet. Dieser war sehr gut zu verarbeiten. Ich würde auch Anfängern raten, einen solchen Mantel erst mal aus einem glatten, dichter gewebten mittelschweren Stoff zu nähen, bevor man sich an ein locker gewebtes Wollbouclé wagt.


Ich habe den Mantel mit weinrotem Acetatfutter gefüttert, geblümt, gepunktet, kariert oder sonst wie gemustert hatte ich nicht auf Lager.


Mein dunkelblaues Kleid, dessen Taillenbandnähte gepaspelt sind (man erkennt sie  auf den Fotos nicht :-(), habe ich nach Mc Call´s 6503 genäht. Für mich auch ein absolut empfehlenswerter Schnitt. Einfach und schnell zu nähen, geringer Stoffverbrauch (1,50m) und gute Passform. Der Schnitt bietet zudem zwei Rock- und zwei Oberteilvarianten.
Ich habe übrigens beide hier vorgestellte Schnitte schon zweimal genäht, denn ich bildete mir ein, ich bräuchte neben dem dunklen noch einen hellen Mantel und neben dem dunklen Kleid noch ein helleres.

Nun aber Vorhang auf für die Frühlingsgarderobe der kreativen Damen beim heutigen Me Made Mittwoch.

Julia

Sonntag, 14. April 2013

Himmelfahrtskommando-Sew-Along Teil 2


Die Abstimmung über die Schnittwahl ist abgeschlossen und der Sieger steht fest: Die Vogue-Jacke.
Tatsächlich habe ich in meinem Lager auch einen passenden Stoff gefunden.
Schwarz mit ganz feinen Nadelstreifen, ein leichter Anzugsstoff, den ich mal beim Stoffsonderverkauf erstanden habe. Ich glaube der dezente Stoff macht sich ganz gut in der Kombination zu dem auffälligeren Schößchen. Der Rest wird sich hoffentlich fügen.



Bei Steffi findet ihr heute die anderen Teilnehmerinnen beim Sew Along.
Vielen Dank, Alexandra und Steffi, für´s Organisieren.

Julia

Freitag, 12. April 2013

Me Made May 2013

Auch wenn ich es vielleicht bereuen werde, aber ich mache mit bei Zoes Me Made May 2013.

I, Julia, sign up as a participant of Me-Made-May '13. I endeavour to wear one handmade garment each day for the duration of May 2013' and write a few words about it in my bad english.

me-made-may'13

Wobei ich momentan davon ausgehe, dass es schwieriger für mich sein wird, dazu kurz auf englisch zu bloggen und Fotos zu machen, als selbst gemachte Kleidung für einen Monat zu finden. Ich nähe ja schon sehr lange.

Julia

Mittwoch, 10. April 2013

Me Made Mittwoch Nr. 64



Wenigstens die Stiefel kann ich nun getrost weglassen.
Aber schon in frische Frühlingsfarben schlüpfen?
Lieber nicht, sonst vergraule ich noch dieses zarte Pflänzchen „Frühling“.
Ich zeige daher heute auch keine neuen Kleider. Den Rock, nach meinem momentanen Lieblingsrockschnitt „Ginger“ von Colette, habe ich hier schon mal gezeigt. Die Bluse hat schon einige Jahre auf dem Buckel, aber ich mag das frische, aber nicht zu frische (s.o.) grün ganz gerne und ziehe sie daher immer mal wieder aus dem Schrank. Ich habe sie vor ca. sechs Jahren nach burda genäht, aus einem Heft, vermutlich 2007 oder 2006. Es ist der gleiche Schnitt wie diese Bluse.



Nun bin ich aber gespannt, wer sich heute schon in die helleren Frühlingsklamotten schmeißt.
Wie immer auf dem MMM-Blog.

Julia

Sonntag, 7. April 2013

Himmelfahrtskommando Sew Along 1.Teil


Also, ich bin ja nicht so für´s Militärische. Auch vom tragischen Heldentod halte ich nicht soviel und an Unternehmungen, die schon zu Beginn dem Untergang geweiht sind, möchte ich eigentlich nicht teilnehmen.
Trotzdem schließe ich mich Alexandras und Steffis Himmelfahrtskommando an.
Warum?
Zum einen fehlt mir in letzter Zeit mal wieder etwas Motivation zum Bloggen und zum anderen ergreife ich die Chance, mich für ein Projekt begeistern zu können, dass kein Selbstläufer ist. Eines, dass daneben gehen kann, ich mich über das Scheitern aber nicht zu sehr grämen muss, denn es entstand bei einer gemeinsamen Unternehmung. Ich hoffe dann damit auch auf geteiltes Leid.
Damit ich nun wirklich auch andere für das Leiden mitverantwortlich machen darf, stelle ich einige Projekte zur Auswahl und lasse euch abstimmen, was ich nähen soll.
Ganz die brave Befehlsempfängerin. Puh!
O.K., nun aber zu den Vorschlägen:




1.  „Walk-Away-Dress“, soll angeblich „Fast & Easy“ sein: Morgens genäht und mittags   damit die Freundin besuchen.  
ABER selten habe ich im www soviel Gefluche über einen Schnitt gelesen wie über diesen Butterickschnitt: Riesige Armausschnitte, zu enge Taille u.s.w.. Außerdem verbraucht er Unmengen an Stoff.
Für mich: ein Wagnis
 


2. Simplicity 3607 (Version 2), ein Schnitt aus den frühen 50ern (?). Dazu muss ich folgendes anmerken: alle original älteren Schnitte, die ich bisher nähte, waren, bis auf eine Ausnahme, ein Schuss in den Ofen. (Verhältnis 4:1) Bei diesem Schnitt im speziellen, bin ich mir zudem nicht sicher, ob solche Kleider nicht zu sehr „aus der Zeit“ sind und ob ich mich darin wohl fühlen könnte.
Für mich: ein Wagnis.



3. Die Jacke von Vogue 1132. 
Beim Jacken-, insbesondere beim Blazerartigen Jackennähen, war mir das Glück bisher noch nicht hold. Ich erinnere mich an eine Carina- und zwei Burdajacken, die ich in den End90ern mal nähte und sofort verbannen musste. Auch im neuen Jahrtausend habe ich noch keine gute Jacke genäht. Das letzte TfT  (eine leberwurstfarbene Samtjacke nach einem Ottobreschnitt) liegt erst gut zwei Monate zurück.
Diese Vogue-Jacke bietet nun, neben der Tatsache, dass es eine Blazerartige Jacke ist, noch ein zusätzliches Risiko: Das Schößchen.
Eigentlich finde ich Schößchen sehr hübsch, doch sie betonen doch sehr das Hinterteil.
Will ich das?
  Werde ich so etwas tragen und mich darin gut fühlen?
Für mich: ein Wagnis

 

4.    Simplicity 1885 (Version 2). 
Wieder ein Vintage-Schnitt, (original 40er), die Problematik habe ich ja schon beschrieben.
Hier kommt erschwerend dazu, dass der Schnitt zu klein sein könnte und auch, dass ich noch nie so ein Kostümchen / zweiteiliges Kleid, besessen oder getragen habe.
Für mich: ein Wagnis

 

5.    Gerties Wiggle Dress: Variation Brocade Dress aus Gerties Book for better Sewing.
Nach meiner schlechten Erfahrung mit der Peter-Pan-Kragen-Bluse, stehe ich den Gertei-Schnitten eher skeptisch gegenüber. Der Bleistiftrock war zwar O.K., aber erschwerend kommt bei den Schnitten aus dem Gertie-Buch hinzu, dass man selbst irgendwas für die Varianten zeichnen muss, z.B. Kragen oder Schnittlinien. Das finde ich nicht einfach, denn irgendwas drei Zentimeter zu lang oder zu kurz (!)
  zugeschnitten und die Gesamtkomposition wird unstimmig.
Damit für mich: ein Wagnis.

So, nach dieser langen Rede ist es nun an euch. Helft mir. Ihr dürft nun bis zum nächsten Himmelfahrtskommando-Treff (14.4.13) HIER abstimmen, was ich nähen soll und ich füge mich dann der Mehrheitsentscheidung. Ohne lange Widerrede.

Julia

Ps: Wer sonst noch am Himmelfahrtskommando teilnimmt erfahrt ihr hier.

Mittwoch, 3. April 2013

Me Made Mittwoch Nr. 63



Heute zeige ich nur olle Kamellen, äh nein, Licorice.
Mit dem Kleid war ich anfangs gar nicht zufrieden (wie ich hier bereits herausgemotzt habe), ziehe es aber nun, ab und zu, ganz gerne an.
Die Jacke habe ich schon mehrfach gezeigt (>klick<), bei der Kälte geht es halt noch nicht ohne.


Bevor ich nun wieder meine tägliche Leier abspiele („Wieso sind es nicht 10°C mehr, es ist doch schon April!“), verweise ich lieber zu den Damen, die heute beim MeMadeMittwoch teilnehmen und ihre selbst gefertigten Kleidungsstücke präsentieren.

Julia