Die Lage- wie sollte sie für Meister Pfriem, den Obernörgler
per se, anders sein als unzufriedenstellend.
Die Jacke ist weitestgehend fertig, einige Handnähte,
Knopfloch und Knopf und das finale Bügeln fehlen noch.
Soweit, nun aber zu den Kritikpunkten:
1. Mea culpa: beim Nähen des Reverskragens lies ich es wohl
an der nötigen Sorgfältigkeit fehlen. Bei diesem Schritt starrte ich gebannt
auf eine Folge „The Great British Sewing Bee“. Sah mich schon in diesem
fantastischen Raum die wunderschönsten Kleidungsstücke anfertigen um
anschließend von der Queen persönlich das Siegerkrönchen aufgesetzt bekommen,
da war´s passiert: Irgendwelche Fältchen reingenäht, irgendwie komisch gendehnt
und schupps war da ein Problem mit dem linken Revers. Nach einer exzessiven
Bügelkur an meiner Dampfbügelstation habe ich es einigermaßen wieder
hingemurkst, nicht wirklich gut und außerdem mit Bügelspur an der Spitze. Ich
werden wohl immer einen Scghal oder die Haare offen zu Jacke tragen müssen.
2. Schößchen/ Schnittmuster: Das Schößchenproblem hatte ich
ja schon bei der Schnittvorstellung deklariert. Hier stört mich das
Arrangement. Wo soll der Stoff wie fallen? Wo soll er hin? Muss ich beim Tragen
ständig das Schößchen richten? Und wenn ja, wie? Unschönerweise schaut nämlich
ab und an das Futter hervor. Was mich nun nicht wirklich wundert, sondern schon
zu befürchten war, denn laut Schnitt sind Futter und Oberstoff gleich lang. Ich
hatte natürlich keine Lust das Futter kürzer und die Oberjacke länger zu
zuschneiden, da ich schon ein Gefrickel wegen des ausgestellten Schößchens auf
mich zukommen sah. Ich weiss auch nicht, ob ich es überhaupt zufrieden stellend
hingekriegt hätte. Nun hab´ich halt den Salat und das Futter zeigt sich, wenn
es will.
Richtige Lust habe ich momentan nicht die Jacke fertig zu
stellen, denn ich weiss nicht, ob ich sie überhaupt anziehen mag.
Hier findet ihr die übrigen Teilnehmerinnen des Sew-Alongs,
die hoffentlich positiver gesinnt sind.
Julia