Mittwoch, 31. Januar 2018

Badeanzüge für G.

Badesachen selber machen –für Kinder.
Ein Thema, das die eine oder andere Person mit nicht ganz so schönen Erinnerungen verbindet.
Mich eingeschlossen.
Ich hatte nämlich in den 80ern einen selbst gehäkelten Bikini. Oder waren es sogar zwei? Ich erinnere mich nämlich an etwas Weißes und an irgendwas Rotes. 
Beides nicht so schön für mein damaliges Empfinden und vor allem recht unpraktisch. Das hatte glaube ich, meine Mutter auch recht schnell eingesehen, denn ich musste diese Teile nicht mehr als ein zweimal anziehen, bis sie durch etwas leichteres, schneller trocknendes ersetzt wurden.
Und nun nähe ich für meine Tochter Badeanzüge....
Aber....
Es ist nun mal so, dass die vorhandenen gekauften Badeanzüge meiner Tochter zu klein wurden und zwar hauptsächlich in der Länge. Der Sitz, vor allem im unteren Bereich war gar nicht schlecht, aber 116 ist inzwischen wirklich zu kurz.
Nachdem ich ja in den letzten Jahren schon etwas Erfahrung im Unterwäsche- und Badebekleidungsnähen gesammelt habe und natürlich auch entsprechende Materialien, beschloss ich mal schnell einen Badeanzug für sie zu nähen. Vielleicht auch nur so einen Zweitbadeanzug.
Wir sahen zusammen ein paar Ottobres durch und fanden schließlich zwei Modelle in den Heften 3/2011 und 3/2016, die in Frage kommen könnten.
G. entschied sich für den Badeanzug aus dem neueren Heft, dessen kleinste Größe 128 ist.


Ich war etwas skeptisch, ob der Anzug passen würde, daher entschieden wir uns, erst mal einen nicht ganz so schönen Stoff aus einem Restepaket von Wien 2000, zu verwenden.


Das Nähen ging ganz flott, aber siehe da, die Passform kam nicht hin. Die Länge insgesamt war o.k., auch oben an der Brust war die Passung gut, aber kurz darunter und vor allem dann ab der Taille abwärts war das gute Stück viel zu weit.
Ich hatte es eigentlich schon ein bisschen vorausgesehen, schließlich war die Passform bei den gekauften Anzügen auch immer schlecht und ich nähe für sie auch stets Oberteile aus der Ottobre 1-2 Größen größer als Röcke und Hosen, die ich dann entsprechend verlängere.
Anstatt den Schnitt aus Ottobre 3/2016 zu verändern, beschloss ich, es besser mit dem Schnitt aus 3/2011 zu versuchen.


Zum einen, weil ich recht viele kurze Badeanzugstoffreste habe, die in der Länge nicht mehr für das erste Modell reichen, wohl aber für das zusammengesetzte Modell aus 2011 und zum anderen, weil es dieses Modell in kleineren Größen gibt. Ich zeichnete also den Schnitt verändert ab. Für die oberen Vorder- und Rückenteile, sowie die eingesetzten Streifen, wählte ich Gr. 128, die unteren Teile zeichnete ich zu Gr. 122 hin.
Zunächst wählte ich wieder Stoffe, die zwar gefielen, aber nicht der Favorit waren und nähte einen Badeanzug zur Probe. 


Und siehe da: passt. Ziemlich gut sogar, wobei ich aber beschloss, für die zweite Version, die Kanten enger einzufassen indem ich die Einfassgummis etwas kürzer zuschnitt.
Ich nähte also noch einen Badeanzug, das geht an einem kurzen Abend, wenn man die Änderungen  schon weiß und nun hat sie ihr Wunschmodell mit optimaler Passform.


Die Badeanzüge habe ich übrigens alle mit 8mm Nahtzugabe zugeschnitten. Die Teilungs-, Schulter- und Seitennähte habe ich mit der Overlockmaschine genäht, die Schrittnaht mit der normalen Nähmaschine, da ich hier bessere Kontrolle darüber habe, dass das Schrittfutter genau da eingenäht ist, wo es hin soll. Zum Einfassen und Stabilisieren der Kanten habe ich 8mm breites Silikongummiband (Framilon o.ä.) verwendet. Zunächst habe ich es bündig auf die linke Stoffseite mit zickzack- Stich aufgenäht (3/2), dann eingeschlagen und von links mit dem vier geteilten Zickzackstich (5/1) fest gesteppt.



Abschließend noch: Badeanzüge nähen macht Spaß und geht mit etwas Übung und Vorarbeit auch recht flott. Ich kann es nur empfehlen.

Julia

Mittwoch, 3. Januar 2018

Me Made Mittwoch Nr. 150 _ Lieblingsstücke aus 2017

 
Heute geht es beim MeMadeMittwoch um die liebsten selbst gefertigten Stücke aus 2017.
Ein Anlass, mal wieder auf diesem sehr verwaisten Blog was zu schreiben.
2017 war für mich kein gutes Jahr. Aber ich habe mich zumindest zum Teil mit diesem Jahr ausgesöhnt und eine solche Aktion, die Lieblinge aus 2017 zu zeigen, ist vielleicht auch eine Möglichkeit, die guten Dinge des vergangenen Jahres zu wahren und die schlechten nach hinten zu schieben. Nicht zu vergessen, aber doch seine Erfahrungen daraus ziehen, lernen und manche Fehler, für die man selbst verantwortlich war, nicht mehr zu machen.

Mein Lieblingsstück aus der Oberbekleidung ist für 2017 diese Jacke.



Ich habe sie oft und gerne an, der Schnitt ist aus der Ottobre woman 2/17 „Bomber“. Leider hat sie beim Maifeuer ein winziges Brandloch bekommen, aber durch den gemusterten und strukturierten Stoff fällt es gar nicht auf.

Gerne genäht und getragen habe ich auch meine „Harriet-Bras“. Für mich einer der besten Bh-Schnitte.



Außerdem war ich sehr froh, dass ich mir endlich eine passende Mütze gestrickt habe, die mich nicht kratzt und gut ausschaut. 



Ich habe sie aus den Resten von einem Tuch („Lily Magnolia“ von Agnes Kutas) nach einer Anleitung von Ysolda Teague („Snapdragan Tam“) gefertigt. Mein absolutes Lieblingsgarn habe ich 2017 auch gefunden: ich liebe dies Zauberbälle von Schoppel, besonders den Zauberball 100. Ich war eigentlich zuvor keine Freundin von Farbverlaufgarnen, aber der Zauberball ist einfach fantastisch. Überhaupt mag ich das Sortiment von Schoppel sehr, was für mich Anlass war, letzten Freitag noch mal nach Wallhausen zu fahren, um mein Lager aufzustocken....

Mehr Lieblingsstücke 2017 findet ihr auf dem MeMadeMittwochBlog.

Julia