Ende der 90er / Anfang der 2000er brachte die Zeitschrift Brigitte pro Jahr ein Brigitte Spezial „Nähen“ heraus. Von diesen Heften besitze ich einige, leider nicht alle. Sie boten damals eine gute Alternative zu den Burdaheften und waren meiner Meinung nach ansprechender und zeitloser gestaltet als die Zeitschriften aus Offenburg.
Im Heft aus dem Jahr 2000, hatte es mir immer schon das Kleid auf der letzten Seite angetan.
Ich weiß nicht, ob es allein daran lag, dass man auf dem Foto den Schnitt des Kleides gut erkennen kann oder weil mir die Stimmung gefiel, die das Bild ausstrahlt.
Schon beim ersten Durchblättern damals, dachte ich mir also, das Kleid nähe ich mir. Dann schaute ich nach, in welcher Größe der Schnitt war – natürlich nicht in meiner. Ach nee, also lieber – man ist ja etwas bequem- erst mal was anderes nähen.
Dieses Szenario spielte sich jedes Mal so ab, wenn mir das Heft in die Hände fiel.
Doch jetzt ist er fällig, bevor ich das mögliche Kleid, den Schnitt, das Bild oder was auch immer noch mystifiziere, wage ich mich nun daran.
Allerdings braucht das Kleid einen anderen Charakter. Ich habe mir das Bild vielleicht doch schon zu oft angeschaut (und mystifiziert). Lieber eine andere Richtung einschlagen, kein Organza und Taft, wie im Heft verwendet, sondern leichter Baumwollpopeline. Nicht im Jungmädchenrosa/pink sondern in Altweibergrau.
Diesen Stoff habe ich mal bei Buttinette im Schlussverkauf erstanden. Erst wollte er eine Bluse werden, doch dann hat er doch mit diesem Kleid geliebäugelt.
Mit dem Schnittverkleinern kam ich nach meiner Methode, die ich nun lieber hier nicht ausführe aus Angst vor fachmännischer Kritik, ganz gut zurecht. Wenngleich ich in der Taille noch ein bisschen hätte wegnehmen können, aber es ist ja nur ein Probekleid.
Eine Erkenntnis brachte mir das Kleid schon mal: mir steht kein Altweibergrau. Sogar noch weniger als Jungmädchenrosa, was mich dann doch fast wieder ein bisschen versöhnt.
Naja, vielleicht wird es ja besser, wenn sich meine Haut im Laufe des Sommers etwas bräunt.
Oder was meint ihr?
Oder was meint ihr?
Julia
Liebe Julia, von den Brigitte-Heften habe ich auch einige. Abgeschreckt hat mich an den Schnitten aber eine schlechte Erfahrung, nämlich dass eine Hose mit vielen aufgesetzten Taschen viel zu klein im Bund geschnitten war (obwohl ich die Größe korrekt abgezeichnet hatte). Fatalerweise habe ich das aber erst beim Nähen bemerkt, als schon sämtliche aufwendigen Taschen aufgesetzt waren. Ich konnte die Hose nur mit Mühe und Not retten, aber gut sah das dann nicht mehr aus. Getragen habe ich sie nie :-(
AntwortenLöschenAber: Eine Bluse aus Ausbrenner-Stoff (das Brigitte-Beispiel war aus Spitze) dagegen war super!
Diesen Kleiderschnitt, den du genommen hast, fand ich auch immer klasse! Super, dass du dich drangewagt hast! So schaaaaade nur, dass du nicht beschrieben hast, wie du den Schnitt verkleinert hast, denn es hat ja gut funktioniert! Ich nehme an, du bist auch keine gelernte Schneiderin und daher ist es total super, dass du dich an solche Änderungen wagst! Also nur Mut, sowas trotzdem zu verraten :-)
Grau finde ich schon schön, mit etwas Sommerbräune kannst du das sicher tragen. Ansonsten würde ich einen Farbtupfer hinzugeben, z.B. eine farbige Ansteck-Blüte seitlich auf der Taille (lila bzw. die Farbe deines Bloghintergrunds wäre doch toll) oder den Ausschnitt / Saum mit unifarbenem Schrägband einfassen, vielleicht in einer deiner Lieblingsfarben? Der Gürtel ist auch ein schöner Farbtupfer, aber der braucht noch Unterstützung!
Liebe Grüße! Hella
@ Hella: Vielen Dank für deine Tipps für das Kleid. Du hast recht, ein Farbtupfer würde dem Kleid mehr viel mehr Pepp geben, vor allem das Schrägband am Saum würde einiges bringen, das ist ja auch kein großer Aufwand.
AntwortenLöschenSchade, dass Du damals so Pech mit der Hose hattest. Mir ist das auch schon ein paar mal passiert, meist bei burda Schnitten. Ich muss nämlich zufgeben, dass ich die Schnittteile vor dem Zuschneiden nicht vermesse, ich gehe da meist recht blauäugig ran und in den meisten Fällen klappt es ja auch oder man kann es noch korrigieren.
Ähnlich blauäugig mache ich es auch bei der Schnittanpassung. Ich plane demnächst nochmal ein Brigitte-Kleid zu nähen, ich beschreibe dann mal wie ich es angepasst habe, auch auf die Gefahr hin, dass sich einige Leute die Haare raufen werden...
Viele Grüße
Julia
Die Brigitte-Hefte habe ich auch fast alle und hüte sie gut, obwohl ich seit Jahren nichts mehr daraus genäht habe. Das war so tragbar und modisch, vor allem im Vergleich mit den biederen Kostümchen, die es bei Burda damals gab.
AntwortenLöschenDas Kleid ist dir gut gelungen, und ich finde auch, dass du die Farbe tragen kannst - aber in einer anderen, freundlicheren Farbe wäre es sicher noch besser. Eventuell auch aus einem Stoff, der einen Tick weicher fällt. Ein bißchen mehr pink als Zubehör, wie Hella schreibt, wäre sicher nicht verkehrt!
viele Grüße, Lucy
Oh - du hast sie noch! Meine Brigitte Hefte sind seit irgendeinem Umzug alle verschwunden, was ich schon oft bedauert habe. Genäht habe ich daraus mal eine Jacke, die ich aber auch nicht mehr habe. Dein Kleid finde ich vom Schnitt wirklich sehr schön und grau ist doch gar nicht so schlecht, der farbige Gürtel peppt es aber auf jeden Fall auf.
AntwortenLöschenLG Rita
Ich finde es irre, dass ich unter lauter Jäger und Sammler geraten bin. Das Heft kenne ich auch noch sehr gut. Meins ist jedoch weg, weil ich mir immer aufräumen verordne. Ein Fehler?(Übrigens nachdem ich deine soriterten Nähgarne gesehen habe, habe ich meine auch sortiert,- Stoffberge-)!
AntwortenLöschenIch finde das Kleid gut gelungen und hab nur eine Frage. Probekleid heißt für dich, wenns daneben geht bist du nicht traurig? Ich lese öfter vom Probenähen, für mich ist es jedesmal ernst. Zum Probekleid nähen oder so kann ich mich nicht aufraffen und auf die Idee einen Schnitt nachzumessen, bin ich noch nie gekommen. Sollte man dass machen? Lg Heike
Ich finde <burda auch furchtbar spießig...dein Kleid gefällt mir gut, aber noch VIEL besser gefällt mir die Tasche. Schmacht!
AntwortenLöschenWenn ich irgendwann mal Zeit habe (nach dieser Woche vielleicht), stelle ich sie bei mir im blog vor.
Ganz liebe Grüße und vielen Dank!!!
Annette
@Heike: ein Probekleid wird es bei mir, wenn ich einen Schnitt erstmal ausprobieren möchte. Entweder, weil ich von vornherein weiß, dass ich Änderungen vornehmen muss/te (wie hier, der Schnitt war nicht in meiner Größe) oder wenn ich vermute, dass der Schnitt Schwierigkeiten bringen könnte (z.B.bei burda, befürchte ich oft ein Ausschnittproblem). Ich verwende dann keinen Stoff um den es mir Leid täte, sondern einen, den ich verschmerzen kann. Manchmal werden diese Probekleider auch zu einem unerwarteten Erfolg (das größergemusterte Etuikleid war so einer), dann nähe ich meistens gar nicht mehr das "Hauptkleid". Manchmal gehen die Kleider auch daneben, dann war`s nicht so schlimm und ich bin nicht so traurig- wie du geschrienen hast. Ist also auch was psychologisches ;-)
AntwortenLöschenWenn man Schnitte nachmisst, kann man eventuelle Probleme vorher sichten. Manche Schnitte sind einfach grundfalsch, wenn bei einer nachgezeichneten Gr. 42, die Summe aller Teile auf Taillenhöhe auf einmal nur 60 ergibt, kann irgendwas nicht stimmen und man hat noch keinen Stoff mit so einem Unsinnsschnitt verschnitten. Mir ist sowas aber bisher sehr selten passiert, daher messe ich nur nach, wenn der Schnitt auf den ersten Blick komisch ausschaut. Da bin ich bin halt eher bequem.
@Annette: Vielen Dank, das freut mich außerordentlich!
Viele Grüße
Julia
Ich finde die Idee mit Schrägband oder/und Ansteckblume gut. Mit einem farbigen Gürtel zusammen ist das auf jeden Fall dann schön.
AntwortenLöschenAuf dem letzten Bild sieht es m.E. auch so blass aus, weil es so überbelichtet ist - denn auf dem Bild davor sieht das gar nicht so farblos aus. Ich würde vielleicht dann auch keine beigen (grauen?) Schuhe dazu anziehen, wenn du farblich passende "bunte" hast.
Auf jeden Fall steht dir das Kleid gut, nicht nur als Probekleid - und der Stoff ist schön. Aber du hast auch die richtige Figur dazu (vor allem sportliche Oberarme, neid). Glückwunsch zur Größenanpassung, bei mir ist das immer so ein Gepfusche :(
Ich finde das Kleid gut gelungen und den Stoff total schön, es könnte sogar noch etwas enger sein, ich finde es sitzt nicht so schön knackig um die Büste wie im Heft. Ansonsten würde ich wie schon erwähnt noch ein paar rosa-fuchsia-farbene Farbtupfer hinzufügen, dann wirkt das grau weicher, aber ich bin bekennender Graufan...
AntwortenLöschenDie Hefte hab ich auch noch, ich hatte damals soviel daraus genäht, es ist echt schade, daß Brigitte keine mehr herstellt. Die würden der Renner werden! Die Bastelbeilagen, die jetzt manchmal kommen sind ja nur ein Abklatsch.
LG, Katharina
nun habe ich endlich die Möglichkeit zu Kommentieren gefunden - durch Zufall bin ich mit der Maus drübergefahren.
AntwortenLöschenDas Kleid gefällt mir nämlich gut. Mit einem bunten Farbtupfer bist du sicher auch begeisterter als im Augenblick.
Die Brigitte-Hefte habe ich alle und auch viel benutzt, entsprechend sehen sie aus - aber das macht sie nur noch wertvoller, da es doch tragbare Modelle verrät. Gerade vor ein paar TAgen hat mich ein Schnitt von 1998 wieder einmal gerettet, ich brauchte einen bestimmten Kragen, bei dem Uraltheft mit den Zeitlosmodellen wurde ich fündig. Ich freue mich immer, wenn auch andere daraus nähen.
Jetzt, wo ich weiß wie kommentieren, melde ich mich sicher öfter und grüße herzlich
Friederike