Ich versuche ja in letzter Zeit, dass ich beim Nähen keine
Reste produziere. Dadurch bekommt meine Tochter öfter aus demselben Stoff, der
für mich ein Kleid wurde, ein T-Shirt oder wir haben beide Blusen im gleichen
Stoff ....
Mein Mann äußerte daraufhin den Wunsch, das er auch gerne mal im
Partnerlook sein möchte und nachdem er sich momentan nicht für florales Dessin
erwärmen kann dachte ich, das einfachste ist, der Partnerlook ist zwischen
Vater und Sohn.
Für meinen Sohn habe ich zwei sehr bewährte Schnitte
verwendet.
Das T-Shirt mit der Knopfleiste ist aus Ottobre 3/2016, ich habe
diesen Schnitt schon 5mal genäht, dreimal mit und zweimal ohne die Knopfleiste.
Der Schnitt ist recht körpernah geschnitten und eignet sich durch die
verschiedenen Designmöglichkeiten auch gut zum Resteverwerten.
Der Hosenschnitt „Charles L.“ ist aus Ottobre 4/2014. Ich habe nach diesem Schnitt
bestimmt schon sechs, sieben Hosen genäht (hier ist auch eine Version davon).
Der Schlitz wird ohne Reißverschluss genäht und durch den Gummibund hinten
sitzt die Hose gut. Besonders gefällt mir an diesem Schnitt, dass die hübschen
Teilungsnähte die Resteverwertung optimal zulassen. Hier habe ich Reste von
zwei meiner Jeans verwendet, sowie einen Cordstoff aus dem sich meine Mutter
mal einen Rock genäht hat.
Die Schnitte, die ich bei meinem Mann verwendet habe, habe
ich beide das erste mal umgesetzt. Daher sind beide Teile auch eher als
Probeteile zu sehen.
Ich bin mit dem Shirt optisch recht zufrieden, wenngleich
es vielleicht etwas länger hätte sein können. Ich habe das Shirt nach dem
Seamwork-Schnitt „Eugene“ genäht. Laut Maßtabelle ist mein Mann genau zwischen
S und M.
Ich meine, ein Henley-Shirt sollte etwas enger sitzen, daher habe ich
mich für S entschieden. Ich finde allerdings nun, dass es ein Ticken weiter
hätte sein können und wie gesagt, etwas länger.
Mein größter Kritikpunkt am
Schnittmuster ist allerdings die Anleitung und die Schnittführung bei der
Knopfleiste. Der innere Rand am Beleg ist unversäubert und aufgrund der
mangelnden Breite kann man nichts einschlagen. Der Knopfleistenstreifen müsste
breiter zugeschnitten werden, damit man einschlagen kann, außerdem würde ich in
einer anderen Reihenfolge den Schlitz arbeiten und auch den Schlitz gleich nach
dem Schließen der Schulternähte machen. Es ist einfacher eine Knopfleiste zu
arbeiten, wenn die Ärmel noch nicht eingesetzt und die Seitennähte noch offen
sind. Hübsch an dieser Lösung beim Schlitz finde ich allerdings wie das
Halsbündchen in die Knopfleiste eingeschwenkt wird.
Ansonsten würde ich, was
die Passform betrifft, meinem Mann eher wieder das „Strathcona Henley“ von
Thread Theory nähen, vielleicht mit ein paar Variationen von Eugene, das zum
Beispiel einen rückwärtigen „Zierbeleg“ hat, den ich ganz hübsch finde. Mal
sehen.
Für die Hose habe ich die „Jutland Pants“ von Thread Theory
ausprobiert. Ich hatte in meiner Werkstatt noch einen alten Denim mit
Fischgratmuster entdeckt, diesen klassischen Stoff, aus dem früher die
Arbeitsbekleidung hergestellt wurde. Zum Glück waren zwei Stoffstücke gleich
und groß genug und ich konnte die Hose daraus zuschneiden. Der Stoff lag
nämlich nur 85cm breit, zu schmal um daraus doppelt liegend das rückwärtige
Hosenbein zuschneiden zu können.
Die Hose passt meinem Mann zwar am Bund, aber ich finde den
Schnitt insgesamt für ihn zu weit. Thread Theory hat als Hosenschnitt noch die „Jedediah
Pants“, die sind schmaler geschnitten, ich denke, bei der nächsten Hose für
meinen Mann, probiere ich mal diesen Schnitt aus.
Julia