Sonntag, 17. Juli 2011

Für Kochlöffelphobiker


Wer kennt sie, diese mir seit Jahren unverständliche Anleitung aus burda für gefütterte Trägeroberteile?


Ich denke, ich bin nicht die einzige, die mit dieser Anleitung so ihre liebe Not hat, denn es gibt einige Tutorials im www, die sich mit dieser Problematik beschäftigen. Unter anderem gibt es bei Miss Magerite einen Link unter „Tolle Tipps“ und auch bei Bopalena gibt es Bilder dazu.
Doch wer wie ich, ein richtiger Kochlöffelphobiker ist, reagiert irrational. Alles was mit ungenähten Schulternähten und Armausschnittsnähten, die zwei cm davor enden, einhergeht wird sofort mit dem gefürchteten Kochlöffel in Verbindung gebracht und kann nicht verstandesmäßig gelesen und umgesetzt werden.
Daher brauche ich für das Problemfeld gefüttertes Trägeroberteil einen anderen Ansatz.
Die Methode, die ich euch vorstellen möchte, wahrscheinlich kennt ihr sie schon alle, dann lest bitte großmütig darüber hinweg, kommt ohne offene Schulternähte und Kochlöffel aus.
ABER: Der Einsatzbereich ist leider begrenzt. Die Methode ist nur geeignet bei Oberteilen mit mindestens einer Mittelnaht oder einem Reißverschluss an dieser Naht. Im Beispiel die rückwärtige Mittelnaht.
Nun aber los:


Zunächst Abnäher, seitliche Teilungsnähte u.s.w. an Vorder- und Rückenteilen nähen.

Zur Anprobe Schulter- und Seitennähte heften. 


Ich mache das mit der Nähmaschine.
Änderungen wenn nötig vornehmen. 


Mir hilft dabei meine Büste, die Maße stimmen einigermaßen mit meinen überein und ich kann an der Puppe viel leichter sehen und stecken was zu korrigieren ist.


Schulternähte schließen. Mit dem Futter ebenso verfahren.

Oberstoff und Futter rechts auf rechts aufeinander legen und die Halsausschnittskanten bis 3cm vor die rückwärtige Mitte aufeinander nähen.


Nahtzugaben (NZG) zurück- und einschneiden. 


Das geht ganz fix mit einer Zackenschere. 
Die NZG auf die Futterseite legen und knappkantig feststeppen. 



Nun die Armausschnittskanten rechts auf rechts aufeinander legen und nähen. 
NZG wieder zurück- und einschneiden. 


Die beiden halben Teile (Rückteile) werden jetzt durch die Träger auf rechts gewendet.


Bei den Armausschnitten die NZG auf die Futterteile legen und knappkantig, so weit wie möglich, feststeppen.


Die Seitennähte von Oberstoff und Futter in einem Rutsch nähen. (Bei seitlichem Reißverschluss, Schlitz belassen)


Nun kann das Rockteil angenäht werden. (Naht)Reißverschluss einnähen, (bei seitlichem Reißverschluss rückwärtige Mittelnaht nähen) letzten Teil der Halsausschnittsnaht nähen, Futter befestigen. 
Säumen. 


Fertig!

Und wo kommt bei mir ein Kochlöffel zum Einsatz?
Na hier:



Und um beim Thema zu bleiben habe ich beim Nähen „Der Koch“ von Martin Suter gehört.
Den Kleiderschnitt habe ich hier schon mal vorgestellt und der Stoff ist vom SSV bei Stoff & Stil (2m).

Julia

11 Kommentare:

  1. Hallo Julia, das ist ja ein tolles Kleid. Schon die erste Variante hat mir gut gefallen und jetzt auch noch in grün. Toll!
    Vielen Dank für dien ausführliche "Anti"-Kochlöffelvariante, muss zugeben, die Burdavariante habe ich bisher nicht verstanden. Deine Variane erscheint mir da schon wesentlich einleuchtender.
    Lieber Gruß, Muriel

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  2. Oh ja, ich kann mir den Knoten im Kopf zu gut vorstellen, beim Betrachten der "Burdaerklärung". Ich hatte den genauso und daraufhin alles pi mal Daumen mal Erfahrung oder "theoretisch müsste das ja.." versucht. Geht meist auch. Aber was mir das Bild sagen soll!??????

    Liebe Grüße und schönes Kleid!
    Pauline

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  3. Tolles Kleid! Steht dir super - das Brigitteheft hab ich auch, das Kleid hat mir auch schon immer gefallen.
    Ich kannte die Kochlöffelanleitung gar nicht, da sieht man mal wieder, tsts. So wie du es nähst, kenne ich es auch.

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  4. Liebe Julia,

    habe in deiner Anleitung noch einen ganz anderen Tipp für mich gefunden. Nämlich das gleichzeitige Zurückschneiden und Einschneiden der Nahtzugaben mittels einer Zackenschere! Darauf bin ich bisher tatsächlich noch nicht gekommen, obwohl ich eine Zackenschere mein Eigen nenne :-) Danke!

    Dein Herd sieht übrigens äußerst interessant aus, ein richtiger "Oldie"!

    Lieben Gruß! Hella

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  5. Liebe Julia, da ich die Kochlöffelvariante auch noch nie verstanden habe, habe ich immer die Armausschnitte mit einander verstürzt, wenn die Schulter- und Seitennähte schon zusammengenäht sind. Das ist einen ziemlich kniffelige Angelegenheit. Beim nächsten Kleid werde ich auf jeden Fall dankbar deine Variante ausprobieren!
    So wie schon Hella, finde ich deinen Tipp mit der Zackenschere absolut klasse - jetzt weiß ich endlich wofür ich die geerbete Schere einsetzen kann!
    Liebe Grüße
    Rita

    PS: Dein Kleid ist ein Traum!

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  6. Das Kleid ist sehr schön und deine Variante nutze ich in leichter ABwandlung auch immer!
    Klappt es jetzt eigentlich mit der Blogroll?
    Liebe Grüße aus dem (derzeit) sonnigen Aachen,
    Juli

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  7. Dein Kleid ist hübsch, steht dir ausgesprochen gut. Diese Trägervariante habe ich mir vor Jahren auch so erdacht, da Burda nicht verstanden. Damals waren es Kinderhosen, lustige Spielhosen und Trägerkleider für meine Tochter. Heute nutze ich diese Technik immer noch für mich.
    lieben Gruß von Friederike

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  8. Und wieder was dazugelernt, danke! Dein Kleid gefällt mir sehr. Der Stoff ist mir im Ausverkauf überhaupt nicht aufgefallen...mein Blick muss wohl noch trainiert werden.

    Viele Grüße
    Gaby

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  9. Der Schnitt ist wie gemacht für Deine Figur !!

    Und vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich hatte sogar extra mal bei der Burda-Hotline angerufen, weil ich sooo feste auf der Leitung stand...es hat dann zwar ganz gut geklappt, aber richtig begriffen hatte ich es bis heute nicht.

    Liebe Grüße Manuela

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  10. Wow, siehst du super aus mit dem Kleid. Echt toll geworden.

    Lg Sarah

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  11. W O W!! Ich habe schon lange den festen Vorsatz mir ein auf meine Figur geschneidertes Kleid zu nähen. Dieser Sommer fällt ja erstmal flach wegen Babybauch, aber dann! Danke danke danke tausendundeinmal für den Tipp!

    Ganz liebe Grüße! Schönes Wochenende!
    Sascia
    PS. Ich finds ziemlich cool, dass so viele Hörbuchfreaks unter uns sind.

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