Ich habe eigentlich so gut wie keine UFOs beim Nähen,
allerdings so gut wie keine, sind nicht keine und das Näh-UFO, das mich nun
schon jahrelang begleitet hat, das hatte es in sich.
Nun ist es geschafft.
Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich mit
diesem Quilt begonnen habe, möglicherweise sogar im letzten Jahrtausend.
Ich weiß aber noch, woher die Anregung zu diesem Quilt
stammte: ein Brigitte Bastelbuch meiner Mutter. Darin war eine Patchworkdecke,
ganz in weiß gehalten aus alter Bettwäsche. Mir gefiel die Idee sehr gut und
ich beschloss, aus allen möglichen weißen Stoffresten, Spitzen, Borten,
Taschentüchern, alten bestickten Blusen, Bettwäsche, Häkelspitzen,
Unterwäschen.... mir einen Quilt als Bettüberwurf zu machen.
Ursprünglich plante ich die Decke für ein Einzelbett, dann
zog ich mit meinem damaligen Freund zusammen und ich erweiterte die Näharbeit
um einige Quadrate, so dass der Quilt für ein französisches Bett reichen würde.
Quadrate und Streifen lagen dann irgendwo in einer Schublade, bis ich mich
wiederum entschied, den geplanten Quilt zu vergrößern, denn nach der Hochzeit
hatten wir ein richtiges Doppelbett.
Das ist knapp 9 Jahre her und ich glaube,
damals habe ich dann auch das Volumenvlies und den Baumwollstoff für die
Rückseite gekauft. Ich erinnere mich nämlich daran, dass ich Volumenvlies, den
Stoff für die Rückseite und das Deckenoberteil, noch nicht fertig, aber in
Streifen genäht, umgezogen habe.
Die Deckenoberseite habe ich dann 2009 im Sommer, in meinem
damaligen Eiskammer-Nähzimmer zusammengenäht und seit dem lagen Vlies,
Oberseite und Unterstoff herum. Das Vlies habe vor zwei Jahren mal in das
inzwischen ausgebaute Dach geschafft, der Rest füllte eine Schublade.
Es ist nicht so, dass ich in der langen Zwischenzeit keine
Decken genäht hätte, ich habe für die Kinder zwei Babyquilts gemacht und dabei
gar nicht so viele Falten rein genäht, dennoch grauste es mir, das Riesending
zu verbinden.
Kurzfristig dachte ich mal an Handquilten, nachdem ich aber dann
mal ein Täschchen handgequiltet habe, kam das für mich bei der großen Decke
nicht in Frage.
Vor gut 11/2 Jahren kaufte ich mir ja meine neue
Nähmaschine, die dicke brother.
Bei der Kaufentscheidung für diese Maschine
spielte tatsächlich dieser UFO-Quilt auch eine Rolle. Meine alte Nähmschine
hatte sich schon bei den Babyquilts arg geplagt und ich bin jetzt, nach getaner
Arbeit auch überzeugt, dass meine vorherige Nähmaschine, diesen Quilt nicht
geschafft hätte. Ich glaube sogar, dass sie dabei umgefallen wäre.
Mit der
neuen Maschine war das Quilten gar nicht schlimm.
Ich habe zwar zwei Falten
reingenäht, glaube aber, dass das nicht an der Maschine lag, sondern daran,
dass ich telefoniert habe während ich die Sicherheitsnadeln eingesteckt habe
und dann nicht ganz so aufmerksam und sorgfältig war.
Das ist mir aber egal,
denn für mich war bei dieser Decke eindeutig die Maxime: „Fertig machen“. Dafür
nehme ich auch den Platz in der Quilterhölle bei den ganzen Patchworkschlampern
in Kauf.
Ich bin mit dem Quilt zufrieden, auch wenn ich heute manches
anders nähen und kombinieren würde, denn er ist auch so was wie ein
Zeitzeugnis.
Die Kinder finden die große Decke toll. Mir ist dann dabei wieder
eingefallen, dass ich doch vor Jahren diese TildasHaus-Decke angefangen habe.
Vielleicht gibt es da in nicht allzu ferner Zukunft (< 10
Jahre) was für die Tochter?
Julia