Vor drei Wochen fuhr ich vom sonnigen warmen Franken aus in
den Urlaub.
Es ging in den regnerischen kalten Bayerischen Wald.
Wir starteten
bei der Abfahrt mit 25°C, ich, im Sommerkleid und ohne Strümpfe, und kamen gut
drei Stunden später an bei 15° und ich erntete fassungslose Blicke wegen meiner
nackten Beine, die ich dann auch sofort bedeckte.
Ganz überraschend kam die Kälte natürlich nicht, denn ich
hatte mich vorab informiert und fröstelte schon beim lesen der angekündigten
Temperaturen.
Ich packte also Kniestrümpfe, Jeans und nach Abwägung auch
meine Herbstwanderjacke ein und war somit nicht gänzlich ungerüstet.
Allerdings sollte sich im Laufe des Urlaubs feststellen,
dass eine Jeans, doch ein bisschen knapp ist, besonders bei Regen und Matsch.
Nun ist es aber so, dass ich nur im Besitz von einer Jeans ohne Löcher bin und
es mir irgendwie innerlich gerade widerstrebt, eine zweite käuflich zu
erwerben.
Ich will jetzt nicht als super korrekte, ökologisch und
sozial einwandfrei agierende Person erscheinen, aber trotzdem möchte ich mir
momentan, aufgrund der vielen Informationen, die man inzwischen über die
Herstellung einer Kaufjeans hat, keine solche Hose kaufen.
Klar, gäbe es die Möglichkeit, eine Hose bei Manomama zu
bestellen, doch hätte ich dort Manschetten, dann die Hosen zurück zu senden,
wenn sie nicht passen würden und außerdem kann ich ja nähen.
Im Urlaub reifte daher der Plan, mir eine Hose zu nähen und
wie es sich trifft, bin ich mit Hosennähplänen nicht alleine.
Das Thema für den August lautet:
Hosenformen, Hosenmoden, Hosenschnitte
Was für eine Hose möchte ich nähen?
Ich möchte mir eine Jeans-Ersatz Hose nähen, außerdem möchte
ich mal eine sehr enge Hose probieren.
Welche Hosen habe ich bisher gerne oder ungerne getragen?
Jeans trage ich bei schlechter Witterung in der
Übergangszeit gerne, immer dann, wenn ich eigentlich nicht einsehe schon oder
noch Strumpfhosen zu tragen. Sehr ungerne trug ich Wollhosen, entweder kratzen
die mich oder ich mag das Futter nicht.
Was sind meine Ansprüche an eine Hose?
Bei Kaufhosen habe ich oft das Problem, dass sie mir am Po
und am Oberschenkel zu eng sind, in der Taille aber weit abstehen. Gürteleinziehen
macht eine dicke Falte, die unbequem drückt. Das möchte ich bei einer selbst
genähten Hose vermieden haben.
Welcher Hosentyp passt zu meinem Körper und zu meinem Leben?
Wenn ich Hosen anziehe, dann nur, wenn sie in diesem Falle
praktischer sind als Röcke und Kleider. Daher werde ich eher sportliche Hosen
nähen.
Aus welchem Material möchte ich meine Hose nähen?
Ein selbst genähtes Kleidungsstück aus Jeansstoff sieht fast
immer selbst genäht aus und das meine ich in diesem Fall negativ.
Es sieht
nicht professionell aus, denn keine Haushaltsmaschine schafft dafür geeignete Nähte und meistens sind
irgendwelche spezielle Waschungen in Mode, die bekommt man selbst schlecht hin.
Möglich wäre es mit ungewaschenem dunklen Denim zu arbeiten,
damit habe ich mal eine ganz gute Kinderjeans hinbekommen. Alternativ könnte
ich mir dunklen oder nicht-jeansblau farbigen Stretchdenim vorstellen.
Da ich
auf Nummer Sicher gehen möchte, habe ich mich für Cord entschieden, damit habe
ich schon einige gute Ergebnisse gehabt.
Eventuell nähe ich mir noch eine aus elastischem Twill.
Welche Materialien eigenen sich für welchen Hosenschnitt?
Für sportliche „Jeans-Schnitte“ eignen sich Denim, Cord,
Canvas und Twill, evtl. auch eine stärkere Popeline.
Welche Schnittmuster habe ich bereits ausgesucht?
Für die sehr enge Jeans, habe mich für das Schnittmuster Nr.
19 aus der aktuellen Ottobre entschieden, alternativ dazu wäre Modell 115 aus
burda 3/2014.
Außerdem möchte ich mir als Ersatzhose zu meiner momentan
einzigen Jeans eine Hose nach dem Schnittmuster Nr. 9 (Lady Fit) aus Ottobre
5/2012 nähen.
Was für ein Schnittmuster suche ich noch?
Erst mal keines, denn wer weiss wie schnell bei mir aus
Hosenlust nicht wieder Hosenfrust wird.
Julia