Am Dienstag waren nach drei
Wochen und einem Tag (!) die Kindergartenferien zu Ende. Als ich dann mittags
meine Kleinen sah, wurde mir gleich Freude strahlend verkündet, sie führen am
Sonntag Traktorhänger.
Aha.
Die Aufklärung folgte auf dem
Fuße. Am Wochenende sei doch Kerm und beim sonntäglichen Kirchweihumzug sollten
die Kindergartenkinder in einem Wagen mitfahren, verkleidet als zukünftige
Winzer und Weinprinzessinnen.
Wie ich solche Aktionen liebe!
(=Ironie)
Nicht nur weil es wieder eine
Hopplahopp – Konfrontation à la morgen muss jeder was für´s Buffet mitbringen
oder an diesem Samstag brauchen wir noch fleißige Helfer zum Streichen... ist.
Sondern weil wieder „klassische“ Geschlechterrollen vorgeführt werden und
zusätzlich dieser Prinzessinnenhype gefördert wird.
Ach ja.
Aber unter strahlenden
Kinderaugen schmelze ich wachsweich und wasche für den zukünftigen Winzer eine
südtiroler Bauernschürze und suche für die Weinprinzessin einen Dirndl-Schnitt.
Fündig wurde ich in diesem
hübschen Heft aus dem Jahr 1989.
Und Dank meines Stofflagers
konnte ich auch sofort den Wunsch nach einem gelben Dirndl erfüllen. Nur sieben
passende kleine Trachtenknöpfe waren nicht im Lager, so musste ich auf
schlichte Perlmuttknöpfe ausweichen.
Zugegebenermaßen, ganz unspaßig
war das Dirndlnähen nicht, denn da es so ein großer Wunsch war, ließen mich die
Kinder tatsächlich zuschneiden und etwas nähen und konnten sich zeitweise ganz
alleine beschäftigen. Und Herzenswünsche der liebsten erfüllt man ja immer
gerne...
Julia